Raus in die Natur

  • Posted on: 7 August 2008
  • By: hurz

Endlich hat sich mir die Gelegenheit geboten die weite, unberührte Natur Kanadas hautnah kennen zu lernen. Sonntag ging es früh morgens (4 Uhr) los zu einer dreitägigen Kanutour im Algonquin Provincial Park ca. 4 Stunden nördlich von Toronto. Kein Verkehr, Handyempfang, Telefon, Fernsehen oder Internet im Umkreis von sehr vielen Kilometern ... aber auch keine Toiletten oder Trinkwasser.

Wir starten zur dreitägigen Kanutour  Los gehts über einen kleinen Fluss  Zwischen zwei Seen muss das Kanu getragen werden 

Wir suchten uns einen sehr entlegenen und dementsprechend menschenleeren Einstieg in den Park aus, mieteten uns Zelte, zwei Kanus sowie das nötige Zubehör und machten uns vom Verleih per Seeweg auf in den Park.
Um auf den großen See zu gelangen auf dem wir später campen sollten, mussten wir uns zunächst auf einem kleinen Flüsschen durch eine Sumpflandschaft schlängeln und zweimal die Kanus schultern um die Stromschnellen hinunter zum See zu umgehen.

Abendrot am bewölkten ersten Abend

Nachdem wir den See überquert hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Wenn man wie wir in diesem Teil des Parks einen Campingpaltz mietet, bedeutet das einen eigenen, völligen privaten Platz, den man sich unter allen dementsprechenden Stellen um und auf dem See aussuchen kann, völlig ungestört von anderen Campern. So konnte man, sofern man früh genug ankam, auch durchaus die ein oder andere kleine Insel ganz für sich alleine haben. Wir schlugen unsere Zelte an einem entlegenen Ende des Sees auf, machten ein Lagerfeuer und genossen den ersten (wenn auch wolkenverhangenen) Sonnenuntergang.
Der Himmel klarte später aber auf und offenbarte einen Sternenhimmel, den man in dieser Fülle nur sehr weit weg von jeglichen Städten oder anderen Lichtquellen erleben kann.

Völlig ungestört an diesem idyllischen Fleckchen

Der zweite Tag brachte uns sonniges Wetter und wir erkundeten den nächsten See, badeten dort am einzigen kleinen Strand weit und breit und machten uns auf die Suche nach ein bischen Fauna, bekamen aber leider keine Elche oder Bären zu Gesicht. Ab und zu konnte man in der Ferne aber immerhin Wölfe heulen hören.
Bekanntschaft mit Bären hätten wir wohl leicht machen können, wenn wir unseren Essensrucksack im Lager liegen gelassen hätten. Da wir aber wenig Lust auf ein nächtliches Treffen dieser Art hatten, hängten wir den Rucksack jede Nacht in einen hohen Baum ein gutes Stück von den Zelten entfernt.
Das gute Wetter ermöglichte uns dann später auch einen spektakulären Sonnenuntergang zu bewundern:

Sonnenuntergang im Algonquin Park (HDR)

Auch der dritte und letzte Tag verging leider viel zu schnell und war v.a. durch den etwa vierstündigen Rückweg mit dem Kanu geprägt. Mit sichtlichen Ermüdungserscheinungen, aber überglücklich diesen Trip gemacht zu haben, stiegen wir schließlich wieder ins Auto und fuhren zurück in die laute, grelle, schmutzige, stickige Großstadt ... zumindest kam uns Toronto nach den drei Tagen völliger Abgeschiedenheit in einem von Kanadas zahlreichen Naturparadiesen so vor.