Ab in den Süden
Am 20. März verließen wir die Stadt Oaxaca mit dem Ziel Tehuantepec, wo wir unsere nächste Nacht verbringen sollten. Unterwegs gab es einiges zu sehen. So durften wir in Santa Maria del Tule den dicksten und womöglich ältesten lebenden Baum der Welt bewundern, wo uns ein niedlicher neunjähriger Touristenführer im ungeheuer dicken Stamm des Baumes diverse natürlich gewachsene Figuren zeigte.
In Teotitlan del Valle besuchten wir eine traditionelle Zapoteken-Familie die in mühsamer Handarbeit Teppiche webt. Sogar das Färben der Wolle nach jahrhunderte altem Rezept und mit rein natürlichen Mitteln wurde uns aus erster Hand gezeigt. Anschließend stand in selbiger Gegend auch der Besuch einer privaten Mezkaldistillerie auf dem Programm inklusive Verkostung diverser Mezkalschnäpse und -liköre.
Die weitere Reise führte uns zu den Ruinen einer alten Zapoteken-Stadt in Mitla. Trotz der relativ geringen Größe der Ruinen beeindruckten sie mit aufwendig gestalteten Fresken und verschiedenen Räumlichkeiten für den einstigen Adel des Volkes der Zapoteken. Am Abend erreichten wir schließlich Tehuantepec, wo wir lediglich die Nacht vor der langen Weiterfahrt nach San Cristóbal verbrachten.
Ebendiese Fahrt führte uns in den südlichsten Bundesstaat Mexikos, nach Chiapas, auf über 2000m Höhe. Bevor wir im Hotel eintrafen, besuchten wir die beiden Städtchen San Juan Chamula und Zinacantan, wo noch Nachfahren der Ureinwohner Mexikos in einer Mischung aus Christentum und ihrem eigenen Glauben leben. In den beiden Dorfkirchen konnten wir uns davon jeweils ein Bild machen.
Den 22. März verbrachten wir zunächst mit einer Führung durch das von vielen als schönste Stadt Mexikos bezeichnete San Cristóbal. Seine Kirche Santo Domingo beeindruckte ebenso wie sein einheimischer Markt, wo ich zum ersten Mal im Leben geröstete Insekten und andere Leckereien probieren durfte. Die Stadt ist ebenfalls für die reichen Bernsteinvorkommen der Gegend bekannt, so gab es in einem Bernsteinmuseum neben spektakulären im Stein eingeschlossenen Insekten auch den mit 10kg größten Rohbernstein der Welt zu bewundern.
Nachmittags stand mit der Sumidero-Schlucht wieder ein absolutes Highlight auf dem Programm. Bei der Fahrt zwischen den zum Teil 1000m hohen Felswänden der Schlucht konnten wir neben der atemberaubenden Natur auch interessante Tiere wie Krokodile oder Geier bewundern. Nach dem Durchfahren der Schlucht gelangten wir an eine Art Freizeitpark, der einen netten kleinen Zoo enthielt, wo wir sogar eine Schlange in die Hand nehmen konnten und viele exotische Tiere wie Papageie und Tucans aus nächster Nähe erleben durften. Als krönender Abschluss des Ausflugs bestritten wir den Rückweg durch den Park über eine aufregende Seilrutsche bevor wir die Rückfahrt durch die Schlucht antraten.
Weiter gings von den 2000m von San Cristóbal hinunter in den Dschungel der Yucatan-Halbinsel, doch mehr dazu im nächsten Post.