Immer wieder Kirchen und Pyramiden
Nun sind schon wieder drei Wochen vergangen und ich bin immer noch das Ende der Reise schuldig ...
Man könnte meinen, dass wir bereits mehr als genug Ruinen und Kirchen gesehen haben müssen. Je ein Exemplar der genannten standen allerdings noch aus ... und nicht minder beeindruckend als die bisher gesehenen.
Im Norden der Hauptstadt findet sich "Villa de Guadalupe". Der Vorort mit seinen sieben Kirchen auf einem Berg ist mit 20 Mio. (!) Pilgern pro Jahr der meistbesuchte Wallfahrtsort der Welt, noch vor dem Vatikan und Mekka. Neben der kleinen Kapelle ganz oben auf dem Hügel, wo der Legende nach dem Indio Juan Diego die Jungfrau erschienen ist, finden sich am Fuß des Hügels sechs weitere Kirchen, am beeindruckendsten davon die beiden Basilikas der Jungfrau von Guadalupe. Weil die ältere Basilika auf dem sumpfigen Untergrund der Stadt langsam sank und sich bei einem Erdbeben in den Sechziger Jahren in zwei Teile spaltete, wurde 1974 eine neuere, moderne Basilika errichtet, die mit ihrer runden Konstruktion und dem zeltähnlichen Dach zu beeindrucken weiß.
Wir fuhren anschließend weiter zu den ältesten und wohl spektakulärsten Ruinen in der Nähe der Stadt. Die Pyramiden und Tempel in Teotihuacan, wo bereits vor der christlichen Zeitrechnung Menschen lebten, beeindrucken v.a. durch ihre schiere Größe. Die mächtige Sonnenpyramide, die drittgrößte Pyramide der Welt, ragt imponierend aus der trockenen und flachen Umgebung hervor und hat uns für ihre Besteigung in den heißen Temperaturen viel Anstrengung und Schweiß gekostet. Am anderen Ende einer langen von Ruinen gesäumten Straße findet sich die kleinere, aber ebenso hübsche Mondpyramide.
Neben der Besichtigung der Ruinen konnten wir auch noch eine Manufaktur für Figuren aus Obsidian besuchen und außerdem zusehen wie eine einzelne Agave für viele nützliche Dinge neben der Herstellung von Meskal dient, wie Papier aus ihren Blättern oder Nadel und Faden aus den Stacheln und Fasern. Alles in Allem ein äußerst gelungener Abschluss unseres kulturellen Programms. Doch eine typisch mexikanische Veranstaltung und ein einzigartiges Konzert sollten noch folgen.
Bei dem Konzert handelte es sich um die weltberühmte, mexikanische Ranchera-Legende Vicente Fernandez. Wir hatten Karten für ein Konzert in einem sog. "Palenque", einer Arena die eigentlich einer anderen, blutigen mexikanischen Tradition dient: Dem Hahnenkampf. Doch gerade durch die kleine Größe der "Bühne" konnten wir den Sänger sehr nahe und inmitten ca. 8000 mitsingender, angetrunkener Mexikaner genießen. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis.
Vor unserer Abreise nach Deutschland blieb schließlich nur noch eines zu tun:
Bei einem richtigen Rodeo die Tanzschuhe schwingen. Neben dem Tanzen zu verschiedensten Rodeo-Hits konnten wir außerdem einem echten Rodeo beiwohnen, bei dem Cowboys als verschiedenen Ländern der Welt ihr Können auf dem Rücken wilder Rinder bewiesen. Wir selbst beschränkten uns aber anschließend auf einen elektronischen Bullen. Ein gelungener Abschluss einer wunderbaren Reise. Mexiko, ich werde dich vermissen ...