Ab in den Süden

  • Posted on: 28 March 2010
  • By: hurz

Am 20. März verließen wir die Stadt Oaxaca mit dem Ziel Tehuantepec, wo wir unsere nächste Nacht verbringen sollten. Unterwegs gab es einiges zu sehen. So durften wir in Santa Maria del Tule den dicksten und womöglich ältesten lebenden Baum der Welt bewundern, wo uns ein niedlicher neunjähriger Touristenführer im ungeheuer dicken Stamm des Baumes diverse natürlich gewachsene Figuren zeigte.

"El Tules" gewaltiger Stamm

In Teotitlan del Valle besuchten wir eine traditionelle Zapoteken-Familie die in mühsamer Handarbeit Teppiche webt. Sogar das Färben der Wolle nach jahrhunderte altem Rezept und mit rein natürlichen Mitteln wurde uns aus erster Hand gezeigt. Anschließend stand in selbiger Gegend auch der Besuch einer privaten Mezkaldistillerie auf dem Programm inklusive Verkostung diverser Mezkalschnäpse und -liköre. 

Die weitere Reise führte uns zu den Ruinen einer alten Zapoteken-Stadt in Mitla. Trotz der relativ geringen Größe der Ruinen beeindruckten sie mit aufwendig gestalteten Fresken und verschiedenen Räumlichkeiten für den einstigen Adel des Volkes der Zapoteken. Am Abend erreichten wir schließlich Tehuantepec, wo wir lediglich die Nacht vor der langen Weiterfahrt nach San Cristóbal verbrachten.

In einer traditionellen Weberei   Die Zapoteken-Ruinen von Mitla   Kirche nahe der Ruinen von Mitla

Ebendiese Fahrt führte uns in den südlichsten Bundesstaat Mexikos, nach Chiapas, auf über 2000m Höhe. Bevor wir im Hotel eintrafen, besuchten wir die beiden Städtchen San Juan Chamula und Zinacantan, wo noch Nachfahren der Ureinwohner Mexikos in einer Mischung aus Christentum und ihrem eigenen Glauben leben. In den beiden Dorfkirchen konnten wir uns davon jeweils ein Bild machen.

Den 22. März verbrachten wir zunächst mit einer Führung durch das von vielen als schönste Stadt Mexikos bezeichnete San Cristóbal. Seine Kirche Santo Domingo beeindruckte ebenso wie sein einheimischer Markt, wo ich zum ersten Mal im Leben geröstete Insekten und andere Leckereien probieren durfte. Die Stadt ist ebenfalls für die reichen Bernsteinvorkommen der Gegend bekannt, so gab es in einem Bernsteinmuseum neben spektakulären im Stein eingeschlossenen Insekten auch den mit 10kg größten Rohbernstein der Welt zu bewundern.

Santo Domingo Kirche in San Cristobal    Niedliche Jungfrau von Guadalupe

Nachmittags stand mit der Sumidero-Schlucht wieder ein absolutes Highlight auf dem Programm. Bei der Fahrt zwischen den zum Teil 1000m hohen Felswänden der Schlucht konnten wir neben der atemberaubenden Natur auch interessante Tiere wie Krokodile oder Geier bewundern. Nach dem Durchfahren der Schlucht gelangten wir an eine Art Freizeitpark, der einen netten kleinen Zoo enthielt, wo wir sogar eine Schlange in die Hand nehmen konnten und viele exotische Tiere wie Papageie und Tucans aus nächster Nähe erleben durften. Als krönender Abschluss des Ausflugs bestritten wir den Rückweg durch den Park über eine aufregende Seilrutsche bevor wir die Rückfahrt durch die Schlucht antraten.

Die Sumidero-Schlucht    Interessante Felsformation in der Sumidero-Schlucht

Weiter gings von den 2000m von San Cristóbal hinunter in den Dschungel der Yucatan-Halbinsel, doch mehr dazu im nächsten Post.

Mexiko, die Erste

  • Posted on: 19 March 2010
  • By: hurz

Muchos Saludos aus dem schönen Mexiko!
Nachdem ich die (hoffentlich) letzten Prüfungen meines Lebens hinter mir habe und vor der Diplomarbeit stehe, dachte ich mir es wird Zeit für einen schönen langen Urlaub mit meiner Liebsten in ihrem Heimatland des Tequilas, der Hängematten und Sombreros. Nach einem nicht enden wollenden und mit Aufenthalt in Madrid ca. 17stündigen Flug nach Mexico City und einem Tag Ausspannen und Nichtstun ging das kulturelle Programm auch schon so langsam los. 

Das Auditorio National

Zunächst stand die Erkundung der Innenstadt der unvorsstellbar großen Metropole Mexico City auf dem Programm. Da die über die Stadt verstreuten Sehenswürdigkeiten unmöglich zu Fuß zu bewältigen sind und unsere Zeit eher knapp bemessen war, nahmen wir zuerst den Touristenbus am "Auditorio National", dem großen Konzertsaal der Stadt. Er führte uns vorbei an verschiedenen Denkmälern und Gebäuden, u.a. für Christopher Kolumbus oder den letzten Aztekenkönig, und auch vorbei an Mexikos Engel der Unabhängigkeit, der der Siegessäule Berlin und dem Friedensengel in München verblüffend ähnlich sieht. Die Fahrt im oben offenen Doppeldeckerbus ging größtenteils die schöne, nach Vorbild von Prachtstraßen wie dem Champs-Élysées gebauten, Paseo de la Reforma entlang. 

Die Kathedrale am Zócalo

Auf halben weg der Citytour stiegen wir dann im historischen Zentrum der Stadt, an ihrem zentralen Platz, dem Zócalo, aus. Dort gibt es nicht nur den imposanten Nationalpalast mit beeindruckenden Gemälden von Frida Kahlos Mann, Diego Rivera, in seinem Inneren zu sehen, sondern auch die (besonders innen) wundereschöne Kathedrale der Stadt. Nach einem Essen im Sanborns, einer interessanten Mischung aus Restaurant und Geschäft, im Innenhof eines alten, mit blauen Kacheln dekorierten Gebäudes gelegen, gingen wir zu Fuß weiter zu einem ehemals höchsten Gebäude Lateinamerikas, dem "Torre Latinoamericana". Vom 43, Stockwerk dieses 183 Meter hohen Bauwerks hat man einen wunderbaren Rundumblick über das gesamte (ersichtliche) Stadtgebiet. Die Ausmaße der gigantischen Metropole erstrecken sich hierbei noch weiter als man mit bloßem Auge erkennen kann, noch über die die Stadt umgebenden Berge hinaus. 

360 Grad Panorama der gigantischen Stadt

Nach einem Abstecher vor den architektonisch beeindruckenden Palast der Schönen Künste, bestiegen wir wieder den Touribus um uns auf der restlichen Route noch einige ehemals sehr exklusive Stadtteile und die verschiedenen Bereiche des Parks von Chapultepec anzusehen. In eben diesem Park besichtigten wir die nächsten beiden Tage das hervorragende anthropologische Nationalmuseum, das unterhaltsame Kindermuseum und das Planetarium des technischen Museums. Es blieb uns noch ein Tag des gemütlichen Ausspannens bevor die große Rundreise beginnen sollte. 

Der Palast der schönen Künste

Eben diese Reise führt uns am Morgen des 18. März zunächst in die skurille Kirche des kleinen Ortes Tonanzintla und anschließend in Mexikos viertgrößte Stadt Puebla. Dort besichtigten wir das historische Zentrum der Stadt mit seiner wunderbaren Kathedrale, der Rosario-Kapelle und dem Parián-Markt. Nach einem hervorragenden Essen ging es dann aber auch schon weiter zum eigentlichen Tagesziel, Oaxaca de Juárez, wo wir uns für zwei Nächte in ein schönes Hotel einquartierten und müde ins Bett fielen.

Handwerksmarkt Parián in Puebla   In der Kathedrale von Puebla

Der Morgen des zweiten Tages gehörte dem archeologischen Weltkulturerbe "Monte Albán", der Hauptstadt des ehemaligen mexikanischen Urvolkes der Zapoteken.Nach einer zwar langen aber interessanten Führung über das weitläufige Gelände der Ruinen, machten wir uns auf den weg in die historische Altstadt von Oaxaca de Juárez, wo wir die berühmte Kirche Santo Domingo de Guzmán und die Kathedrale der Stadt besichtigten. Auf dem quirligen Markt Benito Juárez tranken wir leckere Säfte aus exotischen Früchten und ich durfte zum ersten Mal geröstete Insekten probieren. Der besuch einer Schokoladenmanufaktur - die Region ist berühmt für ihren Kakaoanbau - bildete einen weiteren kulinarischen Höhepunkt und nach einem leckeren Essen war für den restlichen Abend erst einmal ein wenig Schwimmen im Pool und das Verfassen dieses Textes hier angesagt.

Panorama der Ruinen von Monte Alban
Panorama der Ruinen von Monte Alban

Morgen geht es dann weiter Richtung Teotihuacan an der Pazifikküste mit einigen beeindruckenden Zwischenstationen. Man darf also gespannt sein was uns in diesem facettenreichen Land noch erwarten wird.

Veränderungen

  • Posted on: 23 January 2010
  • By: hurz

In den zehn Tagen seit dem letzten Post ist mehr passiert als mir lieb ist.
So musste ich mich eher schmerzhaft von meinem Blinddarmfortsatz trennen und war so natürlich ein paar Tage außer gefecht.

Auch gab es eine unauffällige aber umfangreiche Umstellung auf der Homepage. Wenn man rechts in der Rubrik Filmstuff auf "Sammlung" klickt, führt einen das zu meiner neuen Filmdatenbank. Sie setzt auf der PHP-Software videoDB auf und enthält meine DVD/HDDVD/BluRay-Sammlung. Ich versuche sie ständig aktuell zu halten und auch meine Wunschliste zu aktualisieren, falls mir jemand eine Freude machen will =)

Außerdem ist mein neues Standardobjektiv (Tamron 17-50mm f2.8 VC) angekommen und das alte (Nikkor 18-105mm) habe ich verkauft. Nach den ersten paar Bildern mach das neue Objektiv einen äußerst positiven Eindruck und wird mir hoffentlich noch lange Zeit Freude bereiten.

Nicht zuletzt habe ich auch noch zwei neue Filme gesehen:
- Okuribito: Wundervoller, ergreifender Film über das Abschiednehmen von einem Liebsten, die Bedeutung des Lebens und die Hingabe der Japaner zu ihrer Arbeit, gespickt hier und da mit einer Prise Humor; für mich der beste Film des letzten Jahres!
- Sherlock Holmes: Unterhaltsame, moderne Adaption der bekannten Romanfigur mit viel Witz und Action und einer überraschend verzwickten, wenn auch weit hergeholten Story

Nun stehen mir die (hoffentlich) letzten Prüfungen meines Studentenlebens bevor und, bevor es mit der Diplomarbeit losgehen kann, ein wunderbarer Mexiko-Urlaub den ich natürlich für viele Fotos und Reiseberichten nutzen will.

Lebenszeichen

  • Posted on: 13 January 2010
  • By: hurz

Ui, ui, ui ... so lange schon tote Hose auf dem kleinen Blog.
Zwischen der Wohnungseinrichtung, dem Vorweihnachtsstress und dem (guten) Rutsch ins Neue Jahr, hab ich meine Internetpräsenz leider etwas vernachlässigt, also wird es höchste Zeit sie wieder zu beleben.

Doch was ist in letzter Zeit passiert?
Zu Weihnachten gabs zu meiner großen Überraschung einen IPod Touch von den lieben Eltern, der natürlich schnell mit allerhand nützlichen und sinnlosen "Apps" und viel Musik gefüllt wurde. Obwohl ich von der Firma mit dem Apfel eher wenig halte bin ich doch sehr begeistert von dem kleinen Hightech-Gerät.

Vor kurzer Zeit habe ich auch mit Freude die Existenz des Wii-Emulators Dolphin festgestellt. Das Programm erlaubt es, die Spiele von Nintendos beliebter Spielekonsole auf dem PC auszuführen. Natürlich ist noch nicht alles ausgereift, aber erste Erfolge (und Spaß) konnte ich bereits dank meiner sowieso vorhandenen Wii-Remote feiern. Mehr hierzu und zur betreffenden Rubrik rechts gibt es sicherlich in Kürze.

Filmisch gab es auch mehr oder weniger erfolgreiche Erlebnisse.
Ein paar Fast-Food-Reviews:
- Zombieland [Sneak]: Unterhaltsam, witzig, aber mehr leider auch nicht
- Amelia [Sneak]: Handwerklich gut aber stur und belanglos herunter erzählt, für mich null Wiedersehenswert
- Moon: richtig gute und originelle Science Fiction mit einem brillianten Sam Rockwell, unbedingt anschauen!
- Red Belt: solider, gut erzählter und untypischer Martial Arts Streifen
- Paranormal Activity: vielleicht wird er dem Hype nicht ganz gerecht, aber ein stimmungsvoller und durchaus sehenswerter Horrorfilm im derzeit beliebten "Handkamera"-Format
- Avatar (3D): Optisch bahnbrechendes 3D-Erlebnis mit auffallend simpler Pocahontas-Story und für meinen Geschmack etwas zuviel Moralpredigt, aber allein wegen der beeindruckenden Technik absolut sehenswert!

Das Hobby das mich derzeit am meisten beschäftigt bleibt aber die Fotografie. Mein (eigentlich ziehmlich gutes) Kit-Objektiv, das Nikkor 3,5-5,6/18-105mm, soll durch eine lichtstärkere Optik ersetzt werden. Da das äquivalente Nikon sich bereits im vierstelligen Eurobereich bewegt habe ich stattdessen das Tamron 2.8/17-50mm bestellt und hoffe es erfüllt meine Erwartungen. Kurzfristig ist als Brennweitenergänzung das (angeblich) ebenfalls hervorragende Sigma 2.8/50-150mm geplant um bis in den Tele-Bereich lichtstark und scharf aufgestellt zu sein.
Langfristig wären dann wohl nur noch bei Bedarf ein Superweitwinkel- und ein Superteleobjektiv geplant, wenn es der Geldbeutel einmal hergibt.
Erste Bilder mit dem neuen Objektiv dürfte es hier bald zu sehen geben!

Das wär es erstmal wieder fürs Erste und der nächste Eintrag sollte in naher Zukunft folgen!

Mit dem Auto durch Rumänien

  • Posted on: 18 October 2009
  • By: hurz

Jetzt ist schon wieder so viel Zeit vergangen und ich habe meinen Blog wegen Umzugsstress, Arbeit usw. wieder mal sehr vernachlässigt.
Nun, dafür steht jetzt ein längerer Eintrag an, mit dem ich ein wenig über die tolle Rumänienreise und was sonst so vorgefallen ist, schreiben will. Tasse Kaffee zur Hand? Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt …

Was ist seit dem letzten Eintrag passiert? Noch eine Hochzeit! Dieses Mal fand sie allerdings in der rumänischen Stadt Zalau statt. Und wenn man schon 1000km fährt, noch dazu in sein Heimatland, kann man doch gleich noch eine kleine Rundreise dranhängen. Darum ging es nach den feucht-fröhlichen Hochzeitsfeierlichkeiten für ca. zehn Tage durch das Herz Rumäniens: Transsilvanien.

 

Gruppenbild mit Brautpaar   Turm der Schneiderzunft

 

Die, vielen nur aus Vampirgeschichten bekannte, Gegend hat allerdings wesentlich mehr zu bieten als nur das „Dracula-Schloss“, allem voran natürlich die wunderschönen Karpaten.

Zunächst fuhren wir ins nahe gelegene Cluj-Napoca, die zweitgrößte Stadt des Landes und außerhalb Rumäniens v.a. durch das Nokia-Werk bekannt geworden, das wegen der Schließung des Werks in Bochum unter großem Protest seitens Deutschland nahe der Stadt gebaut wurde.
Cluj selbst ist eher unspektakulär und wirkte wegen der fehlenden Studenten fast wie ausgestorben. Diese machen nämlich fast ein Drittel der Bevölkerung dieser Universitätsstadt aus und hatten noch Semesterferien.

 

Nationaltheater in Cluj   Botanischer Garten in Cluj [6]

 

 

Die Stadt besitzt allerdings einen durchaus sehenswerten botanischen Garten und interessante mittelalterliche Architektur und Kirchen. Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir uns aber auf den Weg in die Berge richtung Bukowina, einer Gegend die für ihre schöne Landschaft und ihre weltberühmten Klöster bekannt ist. 
Der Gegend, die sich auch bis in die benachbarte Ukraine erstreckt, merkt man den etwas höheren Wohlstand, durch Tourismus und ins Heimatland zurückkehrende Rumänen aus ganz Europa, an.

Kirche in den Karpaten [3]    Beim Kloster Sucevița [3]   Kloster Voroneț [2]

Doch wir waren wegen der Hauptattraktion gekommen: An den Außenwänden mit einzigartigen Farben bemalte, wunderschöne Klöster. Wir besichtigten vier von ihnen und alle unterschieden sich etwas in Architektur, Motiven und Farbgebung.

Anschließend führte uns die Reise weiter durch die Ostkarpaten richtung Süden. Auf dem langen Weg nach Sighişoara überquerten wir den Bicaz-Pass und machten am Lacu Roşu (Mördersee) halt, einem See der durch die Überschwemmung eines Tals voller Bäume entstanden ist. Die Besonderheit: Der hohe Eisenoxidgehalt des Wassers hat die versunkenen Stämme konserviert und dem Wasser eine leicht rötliche Farbe verliehen.

 

 Eigenwilliger Kuhtransport   Baumstämme im Lacu Roșu [2]

 

Am Abend erreichten wir schließlich Sighişoara (Schäßburg), die angebliche Geburtsstadt von Vlad Ţepeş, besser bekannt als Vlad der Pfähler, oder „Dracula“. Die Altstadt, die als Ganzes 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde, bietet reichlich Türme und Kirchen zu besichtigen. Leider waren überall Renovierungsarbeiten in Gange, was den positiven Eindruck ein wenig trübte aber auch durchaus lobenswert ist.

Stundturm in Sighișoara [2]   Sighișoara bei Nacht [2]   Angebliches Wohnhaus von Vlad Țepeș in Sighișoara   

Zur nächsten Station auf der Reise ging es erstmal vorbei an Braşov (Kronstadt) und Bran in den kleinen Ort Peştera, der am Ende einer abenteuerlichen Straße auf der Spitze eines Berges lag. Hier erkundete ich eine nahe gelegene Höhle und wir genossen das gute Essen und die einzigartige Aussicht der Pension. Ach ja, diese Aussicht meine ich:

Aussicht in Pestera 1   

Das nächste Highlight folgte sogleich mit einem Tagesausflug nach Braşov, Raşnov und Bran. In Braşov, am Fuße der Karpaten auf einer Hochebene gelegen und eine der größten Städte Rumäniens, fuhren wir mit der Seilbahn auf den Hausberg Tampa und trödelten ein wenig in der schönen Altstadt herum. Sie hat unter anderem die berühmte „Schwarze Kirche“ und weitere Gebäude, zum Teil aus dem 13. Jhd., zu bieten.

 

Brasov vom Berg Tampa 

 

 

In Bran gibt es nur eines zu sehen, allerdings für viele Touristen eine Hauptattraktion einer Rumänienreise: Die Törzburg. Obwohl Vlad Ţepeş hier nie gewohnt hat gilt sie, auf Grund der großen Ähnlichkeit zum Schloss in Bram Stokers Roman, heute als das „Draculaschloss“. Das Schlösschen aus dem 14. Jhd., das heute wieder in Privatbesitz ist, gruselt die Besucher allerdings nicht besonders. Es wirkt durch die charmanten Räume und alten Möbel sogar sehr wohnlich.

 

Im Hof des "Draculaschlosses" [2]   Das "Draculaschloss" in Bran [3]   Kreuz am Ausgang des "Draculaschlosses"

 

In der bergigen Region der südöstlichen Karpaten kann man auch wunderbar wandern. Am Folgetag fuhren wir mit der Seilbahn auf das Bucegi-Gebirge und erkundeten die umliegenden Gipfel, wie den Caraiman, dessen imposantes Kreuz selbst aus dem Tal deutlich zu sehen ist.

Zudem gab es seltsame Steinformationen wie die „Sphinx“ zu sehen, einen großen Felsen, der vom Wind wie ein Gesicht geformt wurde. Nachmittags zog allerdings ein starker Sturm auf, der uns zwang länger als geplant auf dem Berg zu bleiben, da die Seilbahn stoppen musste.

 

 Auf dem Bucegi Gebirge

 

Als eine der letzten Stationen der Reise, führte uns der nächste Tag ins nahe gelegene Sibiu (Hermannstadt), der europäischen Kulturhauptstadt 2007. Dieser Titel sorgte natürlich für viele Restaurationen in der von deutschen Aussiedlern im 12. Jhd. gegründeten Stadt. Neben der wirklich schönen Altstadt besichtigten wir Brukenthal-Museum, die Stadtpfarrkirche und einen Zigeunermarkt. Aus der Spitze des Kirchturms hat man einen freien Rundumblick über die gesamte Stadt:

 

Sibiu vom Kirchturm 

 

Den Abschluss unserer rund zweiwöchigen Rumänienreise bildete ein kurzer Aufenthalt in meiner Geburtsstadt Timişoara. Fünf Jahre waren schon wieder seit meinem letzten Besuch vergangen und wie im ganzen Land geht es auch in dieser Stadt langsam aufwärts. Zahllose Einkaufszentren trotz vergleichbar hohem Preisniveau zeugen von einer steigenden Kaufkraft in dem, nach europäischen Maßstäben, recht armen Land. Nach reichlich gutem Essen und Schnaps bei Freunden mussten wir aber auch bald wieder Abschied nehmen und machten uns auf den Heimweg durch Ungarn und Österreich … mit ein paar kulinarischen Köstlichkeiten und günstigen Lederwaren im Gepäck.

 

Zentraler Platz in Timișoara  In der Kathedrale von Timișoara  Opernhaus von Timișoara bei Nacht

 

Alles in allem eine sehr interessante Reise mit netten Sehenswürdigkeiten, atemberaubender Natur, leckerem Essen und … vielen schönen Erinnerungen.

Rumänien ist immer eine Reise wert!

 

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